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Einhornhöhle: Zugang Hermann-Löns-Stollen Die Höhle: Die Einhornhöhle ist die größte und älteste Besucher­höhle des Westharzes. Das weithin bekannte Natur- und Kulturdenkmal befindet sich etwa 1,5 km nördlich der Ortschaft Scharzfeld im Landkreis Osterode am Harz. Die Höhle ist ein natürlich ent­standener Hohlraum im Dolomitfels des ehemaligen Zechstein-Meeres. Die 270 Mio. Jahre alten Gesteine des Zechsteins der Permzeit treten gürtelförmig am südwestlichen Harzrand zutage. Die allmähliche Korrosion des Dolomitgesteins durch kohlensäure­haltige Bodenwässer während tropisch-warmer Klimaphasen der ausgehenden Tertiärzeit vor über 3 Millionen Jahren führte zur Entstehung von Höhlen.

Die Einhornhöhle hat eine heute begehbare Gesamt-Ganglänge von über 600 m.  Im Südwesten der Höhle in der sog. Blauen Grotte befinden sich zwei  Deckenöffnungen, die einzigen heute noch vorhandenen natürlichen Eingänge zur Höhle. Im nordöstlichen Bereich wurde 1905 ein Stollen durch das Felsmassiv angefahren, seitdem als Haupteingang zur Höhle genutzt. 

Abb. links: Einhornhöhle, Zugang Hermann-Löns-Stollen.     Abb. unten: Das Einhorn nach Leibniz.  

Das Einhorn: Jahrhunderte lang wurde die Höhle von Knochensammlern aufgesucht. Die Höhle erwies sich als ergiebige Fundstelle für das als Medizin und Heilmittel begehrte Einhorn. Aber bereits im 17. Jahr­hundert wurde erkannt, dass es sich bei den Knochenfunden um fossile Reste von Großsäugetieren, vor allem dem Höhlenbären, nicht aber um das sagenumwobene Einhorn  handelt. Das Fabeltier war dennoch namengebend für diese Höhle. 
Einhornhöhle: Zeichnung Ramberg Die berühmten Gäste: Neben den Einhorngräbern wurde die Höhle aber bereits seit geraumer Zeit von Geowissen­schaftlern und Forschern aufgesucht, so bereits von den Universalgelehrten Leibniz (1686) und Goethe (1784). Ende des 19. Jahrhunderts hat der berühmte Berliner Arzt und Anatom Rudolf Virchow hier gegraben, Hermann Löns war ebenfalls ein häufiger Gast der Höhle. Die Forschungen um die vorletzte Jahrhundertwende hatten vor allem das Ziel, den "diluvialen Menschen" (= Mensch des Eiszeitalters) zu finden. Dies gelang erst 1985 mit dem Fund von Steinwerkzeugen aus der Altsteinzeit. Die Ausgrabungen 1985-89 ergaben, dass die Höhle vor über 100.000 Jahren über lange Zeiträume von den Neandertalern besiedelt war. 

Abb. links: Einhornhöhle, Zeichnung von J.H. Ramberg 1780, Hannover.

     

    

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Abb.: Einhornhöhle, Längsschnitt durch die Höhle.  

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