Die
Geowissenschaftliche Bedeutung des Geotops Einhornhöhle für die ...
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Geologie:
Höhle im Dolomitgestein der Zechsteinkarstes (Perm), der Dolomit
sitzt im Bereich der Höhle direkt auf Grauwacke auf (Eichsfeldschwelle);
Entstehung im Tertiär, Sekundärfüllung der Höhle mit
Quartärsedimenten. Glazialgeologie:
Einhornhöhle als „Eiszeitkonservendose“ mit teilweise über 30 m
mächtigen Sedimentablagerungen aus dem Holozän und des Quartärs. Landschaftsgeschichte:
Terrassenlandschaften und Talauen
in der Umgebung, direkter Harzrand, Felsklippen mit der Höhle
im Inneren als Restbestand einer alten durchgängigen tertiären
Landoberfläche. Die Einhornhöhle und die
nahe Höhle Steinkirche liegen heute auf dem Berg =
Reliefumkehr. Paläontologie:
Bedeutende Fundstelle quartärer Wirbeltierknochen. Interesse u.a.
bereits durch Leibniz. Neben dem Höhlenbären Ursus spelaeus wurden
bislang ca. 70 weitere quartäre und holozäne Wirbeltierarten
ergraben. Sedimentologie:
Quartäre Sedimentfüllung unterschiedlichster Zusammensetzung , u.a.
ein vermutl. Saale-zeitl. Flusskies. Stratigraphie:
In den Nebengängen der Höhle
feinlaminierte Sedimentstrukturen mit klimaabhängig unterschiedlicher
Faunenzusammensetzung. Verwitterung:
Die Einhornhöhle wird allgemein als die typische Höhle für
chemische Verwitterung im Dolomitgestein angesehen. Deshalb
wird sie nicht als Tropfsteinhöhle, sondern als Felsenhöhle
bezeichnet (Korrosionshöhle). Wissenschaftsgeschichte:
Die Höhle wurde zunächst vor allem wegen sonstiges:
Aufgrund der facettenreichen Naturangebots dieser Höhle findet hier
eine intensive Vernetzung
der Geologie und Paläontologie
statt mit Sedimentologie, Klimaforschung, Archäologie,
Anthropologie, Biologie, Landschaftsinterpretation, Karst- und Höhlenkunde
sowie weiteren Disziplinen. |
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